Rückblick INDERNET 2018
Ohne Internet im INDERNET
“„Was passiert, wenn zwei Kölner mit indischen Wurzeln einen grossen, lichtdurchfluteten Raum, Internet und etwas Zeit bekommen? Sie stellen eine besonders sehenswerte Ausstellung auf die Beine, die hinter den Kranhäusern Kölns viele aktuelle Fragen stellt und gleichzeitig einen Raum für Analoges schafft.
Manoj Kurian Kallupurackal hat die Ausstellung Indernet kuratiert und zeigt zeitgenössische Kreative aus Indien, die das Internet als Plattform, aber auch als Tool nutzen. Unterstützt wurde er von seiner Sparringpartnerin Vineetha Panalickal. Das Designer-Duo schafft es, dass es sich bei der Ausstellung nicht um eine anonyme Aneinanderreihung von Kunstwerken vom anderen Ende der Welt handelt – das Gegenteil ist der Fall. Durch die sorgfältige Auswahl und die gekonnte Bespielung des Raums schaffen sie es, dass die Werke in Interaktion treten. Mit einer Leichtigkeit werden Videos, Malerei, Fotografien und Drucke nebeneinander gestellt, sodass ein Dialog auf verschiedenen Ebenen entstehen kann. Dadurch, dass sowohl indische als auch europäische Künstler ausgestellt werden, entsteht ein interkultureller Diskurs, der den Betrachter regelrecht dazu zwingt das Selbst- bzw. das Fremdbild zu reflektieren.
Während rund einer Woche besuchen über 400 Kunstinteressierte die Ausstellung am Kanal. Doch die Ausstellung ist viel mehr als ein Ort, an dem Kunst gezeigt wird: Es ist ein inspirierender Ort, der Raum schafft für Begegnung und interkulturellen Austausch. Künstler werden angeregt ihre Mappen zu zeigen, Erinnerungen an Indienreisen werden ausgetauscht und junge Menschen mit indischem Hintergrund erzählen ihre ganz persönlichen Geschichten. Wider Erwarten ist die Ausstellung nicht online, es gibt kein WLAN, man muss keine App herunterladen, um einen Audioguide zu erhalte, es gibt keine Rabattcodes, die man online sammeln könnte – genau dieser vermeintlicher Widerspruch einer Offline-Ausstellung, die das Internet thematisiert, machen die Ausstellung einzigartig. Und dadurch wird die Ausstellung zu viel mehr, nämlich zu einem Raum der echten Vernetzung und Interkulturalität.“ – Helena De Anta – Helena De Anta
Künstler:innen / Teilnehmer:innen
Anjul Dandekar / Aviral Saxena / Broti Bhattacharya / Costanza Coletti / deadtheduck / Furqan Jawed / Hari Panicker / Hitanshu Bhatt / Janine Shroff / Jas Charanjiva / Jasjyot Singh Hans / Jayesh Raut / Johnny Ganta / Kanika Sethi / Kashmira Sarode / Khyati Trehan / Kira Issar / Kunal Anand / Kunel Gaur / Malik Heilmann / Meroo Seth / Mira Malhotra / Nisha Sethi / *Pardon My Hindi / Reshidev RK / Rhea Gupte / Safomasi / Sajid Wajid Shaikh / Sanchit Sawaria / Sanjay Patel / Shiva Nallaperumal / Shreyansh Agarwal / Shruthi Venkataraman / Tashita Mukherji
Ort
Kunsthaus Rhenania, Köln
Datum
02 – 09/06/2018
Veranstalter
Deutsch-Indische Gesellschaft Köln/Bonn e.V.
Kuration und Umsetzung
Manoj Kurian Kallupurackal und Vineetha Panalickal (Masala Movement e.V.)
Film
Kai Hattermann (camera)
Manoj Kurian Kallupurackal (art direction)
Ahjosh Elavumkal (post-production)
Todh Teri (music)
Partners
Fotos
Nicole Hoppe