2019

Rückblick INDERNET 2019

INDERNET 2.0

„Bereits zum zweiten Mal kuratiert Manoj Kurian die Ausstellung INDERNET im Rahmen der Kölner Indienwoche, wobei der Begriff „Ausstellung“ viel zu kurz greift. Im Kunsthaus Rhenania entsteht ein Raum, der die Betrachter sofort in den Bann zieht und involviert, ohne überhaupt eine Wahlmöglichkeit anzubieten.

Ikonisch nimmt eine überdimensionale Kobra aus recycelten Sari-Stoffen und Bettdecken den gesamten Mittelgang des Raums ein. Anmutig scheint sie über den gesamten Ausstellungsraum zu wachen und lädt den Besucher gleichzeitig ein, Inne zuhalten und sich auszuruhen auf dem langen, weichen Körper. Da die Designerin Clarissa Kannengießer das Herzstück der Ausstellung mit äußerster Sorgfalt erschaffen hat, ist die Kobra ein Kunstwerk, das sowohl mit Distanz als auch aus unmittelbarer Nähe betrachtet, eine fast magische Anziehung ausübt.

Das „Yoga Investigations Büro“ wird von der Künstlerin Costanza Coletti betrieben: sie forscht nach dem Yoga-Ursprung und stellt ihre Ergebnisse collagenartig dar. Ihr Werk bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Performance, Installation und Happening und lädt die Besucher zur Partizipation ein. Das Wissen der Crowd fließt so in die organisch gewachsene Installation mit ein, die nach sieben Ausstellungstagen einen differenzierten Überblick gibt und Zusammenhänge aufzeigt. Bemerkenswert ist die kritische Betrachtung des Phänomens Yoga, das sich einerseits sehr ursprünglich und spirituell geben möchte, aber dennoch nicht gefeit ist von Kommerzialisierung und Inszenierung.

Neben diesen beiden zentralen Werken ist eine bunte Mischung von verschiedenen Kunstwerken zu sehen, die auf unterschiedliche Art und Weise mit Indien verbunden sind. Grafikdesigner nehmen traditionelle Bildsprachen von Indien auf und adaptieren sie auf aktuelle Themen wie beispielsweise die Auswirkungen von Digitalisierung. Fotografien zeigen die Auseinandersetzung mit der Textilindustrie, die auf glokaler Ebene wechselwirkend Konsequenzen mit sich bringt. Die Besucher werden an diversen Stellen zur Interaktivität aufgefordert, so können zum Beispiel Siebdrucke mit exklusiven Motiven erstellt werden. Andere Werke beziehen den Betrachter ungefragt mit ein: die Augmented Reality Arbeit von Vimal Kandoth zieht dem Betrachter eine virtuelle Maske des traditionellen Ritualtheaters Theyyam an. Ein Designmarkt lädt zum Stöbern ein und unterstreicht mit sorgfältig ausgewählten Produkten das progressive Flair der Ausstellung. Rund 500 Besucher haben sich in eine transkulturelle Welt entführen lassen und die vielen Events wie Meditationsworkshops, Partys, Supper Club und Präsentationen besucht.“ – Helena de Anta – Helena de Anta

Künstler:innen / Teilnehmer:innen
Abhilash Baddha / Ambrish / Ashwin Joharapurkar / Bhattchin / Blue Ben / Clarissa Kannengießer / Costanza Coletti / IKKIVI / Indian Goods Co. / Jonathan Haehn / Keshavara / Nargis Sheikh / Pawas Gupta / Post Natyam Collective / Prince Lunawara / Ranganath Krishnamani / Real Fake Faktory / Rhea Gupte / Sajid Wajid Shaikh / Shirin Johari / Smarter than a Waffle / Srishti Guptaroy / Sumeesh Chempoor / Tanya Eden / Todh Teri / Upendra Vaddadi / Vimal Kandoth / Vineetha

Ort
Kunsthaus Rhenania, Köln

Datum
28/06/2019 – 04/07/2019

Kuration und Umsetzung
Manoj Kurian Kallupurackal (Masala Movement e.V.)

Veranstalter
Deutsch-Indische Gesellschaft Köln/Bonn e.V.

Partners
Stadt Köln Kulturamt, Kulture Shop, Indian Goods Co., IKKIVI, Alexandra Lenz, Dreigang, Todh Teri, Toddy Tapper, Wetec

Film
Ahjosh Elavumkal (camera, post-production)
Kai Hattermann (camera)
Manoj Kurian Kallupurackal (art direction)
Todh Teri (music)

Photographers
Jamaine Ganesh, Helena De Anta, Sebastian Deimann

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